Mallorca 2020

In der ersten Februarhälfte 2020 besuchten wir zum ersten Mal das 17. Bundesland von Deutschland: Mallorca. Wir wollten die ganze Insel in der Nebensaison ohne Touristentrubel besichtigen und hatten uns bei Sunnycars vorab einen Mietwagen bestellt, den wir bei Europcar abholen mussten. Die Reise haben wir über Holidaycheck bei TUI gebucht. Geflogen sind wir mit Eurowings und gewohnt haben wir im Grupotel Acapulco Playa mit Halbpension zentral am Platja Palma.

Technische Daten:

Kosten für Reise (31.1.2020 bis 14.2.2020) inklusive Zug zum Flug, Bustransfer, Hotel mit Halbpension, 2 Wochen: 1780,- Euro abzüglich 100 Euro Holidaycheck-Rabatt

9 Tage Mietwagen Vollkasko ohne Selbstbeteiligung für einen Kleinwagen (Nissan Micra): 131,-- Euro

Zug zum Flug:

Die S-Bahn von Karlsdorf nach Bruchsal war pünktlich. Der IC von Bruchsal nach Stuttgart hatte fast 30 Minuten Verspätung, weil er in Karlsruhe nicht rechtzeitig starten konnte. Dadurch standen wir fast 45 Minuten im Windschatten auf dem Bahnsteig herum. Am Ende waren wir aber rechtzeitig am Flughafen.

Auch die Rückfahrt blieb von kleinen Verspätungen nicht verschont, wodurch wir aber in Stuttgart einen Zug erreichten, der eigentlich schon weg sein sollte. Dadurch mussten wir nicht in der Kälte auf den nächsten warten.

Flug mit Eurowings:

Beide Flüge waren sehr pünktlich, d.h. wir starteten zeitgerecht und kamen 10 und 25 Minuten früher als geplant an. Kostenlose Verpflegung gab es natürlich nicht mehr. Das kannten wir aber bereits. Beinfreiheit war normal eng. Wir hatten vorab eingecheckt und die Kofferabgabe funktionierte zweimal ohne lange Wartezeit.

 

Hoteltransfer:

Bei der Hinreise wurden nur 2 Hotels angefahren und wir waren das erste nach 10 Minuten Fahrt. Bei der Heimreise wurde eine Abholzeit angegeben, aber man sollte 15 Minuten vorher am Abholort bereitstehen. Diese Viertelstunde könnte man sich schenken, denn der Abholbus kam genau zur angegebenen Zeit.

Hotel:

Wir hatten im Grupotel Acapulco ein recht kleines Zimmer mit großem Kleiderschrank im 4. Stock in Richtung Palma. Dadurch hatten wir erst gegen Abend ca. 30 Minuten Sonne auf unserem Balkon. Das Bad war ebenfalls ziemlich klein mit einer schönen großen Dusche. Die zwei Betten waren relativ weich und rutschten leicht auseinander. Im Fernsehen gab es alle wichtigen deutschen Programme. Sogar eine Heizung funktionierte gut.

Der SPA-Bereich war eine Lachnummer. Kleines Schwimmbecken und kleine Saune, in der man mit Klamotten sitzen konnte. Wir haben ihn nie benutzt.

Über das Essen und die Bedienung gab es nichts zu meckern. Die Auswahl war sehr umfangreich, fast leere Platten wurden schnell durch volle ersetzt. Warme Speisen waren tatsächlich warm. Die Bedienungen waren schnell im Bringen von Getränken und Abräumen von leeren Tellern.

 

Mietwagen:

Besonders freundlich waren die Angestellten bei Europcar nicht. Montags um 10 Uhr war das Büro ziemlich voll und wir mussten ein paar Minuten warten. Der Nissan Micra hatte sehr viele kleine Beschädigungen, die (alle?) auf dem Übergabeformular aufgelistet waren. Der Tank war bei der Übernahme wie vereinbart voll, das Scheibenwaschwasser aber leer. Alles am Auto hat aber ordnungsgemäß funktioniert.

Nach einer Woche hatten wir einen Plattfuß und mussten das rechte Hinterrad wechseln. Notrad, Warndreieck, Warnweste, Wagenheben haben wir gefunden und das Aufbocken und Muttern lösen waren problemlos. Leider war das Rad festgerostet. Wir versuchten Europcar am Sonntagnachmittag zu kontaktieren, hatten aber nur Computer am Telefon. In der Not hat dann ein freundlicher Polizist aus der zufällig in der Nähe liegenden Wache nach einigen Fehlversuchen helfen können. Dabei hätten wir nur den ADAC in München als +-Mitglied anrufen müssen. Auf solche naheliegenden Dinge kommt man einfach nicht. Wir sind mit dem Notrad noch quer über die Insel nach Hause gefahren.

Die Filiale hatte Sonntagabends geöffnet und uns als Ersatz einen Renault Megane gegeben. Das war ein etwas größeres Auto praktisch ohne irgendwelche Kratzer, aber mit sehr vielen Features, die heute auf dem Automarkt angeboten werden.

Die Insel:

Wir sind gekommen, um die gesamte Insel kennenzulernen und haben bei unseren täglichen Ausflügen viel gesehen. Straßentechnisch bietet die Insel alle Möglichkeiten: von dem stark befahrenen dreispurigen Autobahnring um Palma, über Autobahnen, Schnellstraßen, Landstraßen im Flachland bis zu schönen breiten kurvigen Gebirgsstraßen und engen einspurigen Stichstraßen hoch zu Kirchen und Klöstern auf Bergen. Besonders im Gebirge sind da die vielen Radfahrer ziemlich nervig. Bergauf wollen sie überholt werden und bergab kommen sie dann mit Karacho von hinten angeschossen.

Neben Palma haben wir uns viele Städtchen angesehen. Jede Ortschaft hat eine alles überragende Kirche im Zentrum und enge Straßen. Zum Parken muss man aber nicht in die Innenstadt fahren. Außerhalb gibt es Parkplätze und den Rest kann man zu Fuß erledigen. Uns ist aufgefallen, dass in den Gassen noch (oder immer) die Weihnachtsbeleuchtung hängt.

Palma

Tramuntana

Flachland

 

Was uns noch aufgefallen ist:

Schön ist es, dass man in der Nebensaison überall Parkplätze findet. Der Nachteil ist jedoch, dass manchmal ausgesprochen tote Hose herrscht.

Die Sandstrände wurden durch den Sturm Gloria 8 Tage vor unserer Ankunft recht stark geschädigt. Häufig lagen ganze Berge von Pflanzenresten am Strand. Liegen und Sonnenschirme waren noch nicht vorhanden, was wir aber ok fanden. Strände, die mit Touristen überfüllt sind, mögen wir nicht.

Die Straßen in Mallorca sind fast alle durch Mauern oder Gartenzäune begrenzt. Wenn eine Einfahrt kommt, dann findet man häufig ein geschlossenes Tor vor.

Beim Abfahren von der Straße ist Vorsicht geboten, da neben der Teerdecke häufig tiefe Absätze oder Löcher sind.

Am Morgen wurden die Straßen (um unser Hotel) mit etlichen Kehrmaschinen und auch Wasser gereinigt. Trotzdem liegen in den Städten zahlreiche Hundehaufen herum.

Das Hundeverbot am Strand interessiert niemand (in der Nebensaison?).

Die Straße vor dem Hotel ist eigentlich eine Einbahnstraße (ausgenommen Busse und Taxis). Auch das interessiert kaum jemanden.

Im Februar sind die Parkscheinautomaten anscheinend außer Betrieb. Entweder fallen die eingeworfenen Münzen einfach durch oder der Automat ist so eingepackt, dass man den Einwurfschlitz nicht bedienen kann.

In Mallorca muss man für viele Sehenswürdigkeiten einen nicht zu geringen Eintritt bezahlen. Für Einheimische ist dieser Eintritt häufig deutlich niedriger. Manchmal gibt es einen Nachlass für Rentner.

Der rote Blitz (ein alter Zug und Straßenbahn von Palma nach Söller, bzw. Port de Söller) ist sündhaft teuer (25 Euro für die einfache Fahrt und 32 Euro für Hin- und Rückfahrt). Dafür sind die Stadtbusse von Palma (1,50 Euro pro Fahrt) und die gelbroten Überlandbusse relativ günstig.